Mittwoch, 23. April 2008

Ein Parkplatz!

Parken um Mitternacht in Beyoglu: Zumindest für die Zuseher ist es interessant. Die engen Gassen sind voller Menschen, die auf der Suche nach dem für sie passenden Lokal sind. Trotzdem schaffen es die Autofahrer noch, ihre Gefährte langsam dazwischen zu bewegen, um dann links und rechts der bevölkerten Fahrbahn zu parken. Die Spiegel sind eingeklappt, zwischen der Hausmauer und der Autotür ist nur etwas mehr als eine Handbreit Platz. Jemand hat noch eine Lücke entdeckt. Doch auf einmal ist ein Problem da: Der Wagen kann sich nicht mehr bewegen. Er ist eingeklemmt. Hinter ihm sind plötzlich zwei Autos; vor ihm, aus der Gegenrichtung in der einzigen Fahrspur kommend, drei. Der Besitzer des Dönerladens, der sowieso meist auf der Straße steht, ist sofort zur Hilfe bereit. Er versucht, das auf der Straße eingeklemmte Auto irgendwie zu dirigieren. Der Friseur vom Geschäft nebenan gibt den nachfolgenden Wagen Zeichen. Ein Junge, der gerade vorbeikommt, ruft den Lenkern, die von der Gegenrichtung kommen, etwas zu. Zwei Fahrer steigen aus, beraten kurz. Ein paar andere Menschen schauen zu. Ein Auto schiebt zwanzig Zentimeter zurück, ein anderes fährt 30 Zentimeter nach rechts. Der Parkplatzsuchende fährt mit Mühe in die Lücke an der Hausmauer. Zwischen ihr und dem Wagen könnte nicht einmal mehr eine der streunenden Katzen hindurchschlüpfen. Ein Fahrer schiebt noch mehr zurück, ein anderer kann vorbeifahren; alles geschieht unter lauten Zurufen des Publikums. Irgendwie löst sich der kleine Stau auf, irgendwann – so wie immer in Istanbul.

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