Freitag, 11. April 2008

Zu viele "ü"

Sprachunterricht zu geben muss ziemlich nervenaufreibend sein. Zu viert sitzen wir Neslihan gegenüber, die sich unser Gestammel anhört. „Ütülülüjejeüjüejiüjü“ jammern wir. Rauskommen soll: „Ütüleyeyim mi?“ und „ütülemeyelim“ – „Soll ich bügeln?“ und „Lasst uns nicht bügeln.“ Intensiv sollte es ja sein. Aber gleich so? Im Türkisch-Kurs wird tatsächlich nur Türkisch gesprochen. Neben mir nehmen noch eine Ukrainerin, eine Russin und eine Chinesin am Unterricht teil. Sie alle sind nach Istanbul gezogen, weil ihre Männer hier Arbeit angenommen haben. In den Pausen sprechen die Ukrainerin und die Russin miteinander russisch, die Chinesin und ich lächeln einander an, versuchen es mit türkisch und kehren dann zum lächeln zurück. Am dritten Tag habe ich allerdings ein Erfolgserlebnis: Ich warte vor dem besetzten Klo, eine andere Frau kommt dazu. Ihre Frage verstehe ich – und das auf Anhieb: „Warten Sie?“ Ich nicke glücklich.

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